Samstag, 17. September 2011

Ausgezahltes zum Fünften: klamm.de

Am 28.08. habe ich eine klamm.de Auszahlung beantragt, am 15.09. vermeldete ein grünes Häkchen: erledigt – und gestern, am 16.09., kam das Geld zusammen mit der Auszahlung von ciao.de auf meinem Konto an.

Bei Klamm bin ich seit Jahren angemeldet: damals wurde Klamm als Vorreiter in Sachen bezahlter Startseite schwer bejubelt und es schien unermesslicher Reichtum zu winken. Denn wo andere Seiten Aktivitätspunkte und Ähnliches vergeben, gab es bei Klamm Lose. Dabei handelte es sich um Bonuspunkte, die man beispielsweise bei einer monatlichen Sachpreisverlosung (die es übrigens auch heute noch gibt) einsetzen konnte. Es wurde immer betont, dass diese Lose faktisch wertlos seien, aber innerhalb der Klamm-community mutierten sie bald zur begehrten Handelsware. Sehr begehrt, scheinbar sehr selten und deswegen auch sehr teuer: als ich bei Klamm einstieg, war eine Million Klammlose ca. 250€ wert.

klamm.de - Geld. News. Promotion!
Aber gut… ich habe bei Klamm gar nicht durchgeblickt, habe ab und an die bezahlte Startseite geklickt, die Aktivitätslose mitgenommen… und bald das Handtuch geworfen: damals hatte ich noch keinen Schreibtischjob und habe den bezahlten Startseitenaufruf max. 3x täglich mitnehmen können. Die Anzahl der Klamm-Lose, die ich währenddessen ergattern konnte, war so gering, dass tausend Stück davon schon unerreichbar schienen und dann überforderte mich die ganze Klamm-Struktur mit ihren zig Funktionen und den noch viel mehr Unterseiten. Ich habe meine Aktivität bei Klamm also schon bald nach meiner Anmeldung erst einmal ruhen lassen.

Vor ca. zwei Jahren bin ich wieder eingestiegen und bis dahin hatte sich schon viel verändert.

Nein, die Seitengestaltung ist immer noch too much für mich, auch wenn mich das Ganze inzwischen weniger überfordert als dass ich viele Funktionen für mich eben einfach nicht benötige. Aber heute arbeite ich vom Schreibtisch aus und kann während der Arbeit immer mal wieder die bezahlte Startseite mitnehmen, getreu dem Motto: Kleinvieh macht auch Mist.

Inzwischen sind die Lose auch längst zu einer Allerweltswährung verkommen: es gab da nämlich mal einen „Bug“ im System, der versehentlich zuviel Klammlose ins System einspeiste… und joah, der Markt wurde immer weiter überflutet. Sehr früh wurde bereits gemutmasst, dass Lukas Klamm, der Seitenbetreiber, der Bug in Person sei und dass er die Lose-Generierung als eine Art Gelddruckmaschine für sich entdeckt hätte. Solchen Gerüchten wurde jedoch stets mit einem „nee, da gibt’s einen Bug“ entgegnet. Der „Bug“ generierte immer mehr Lose und deren Wert sank ins Bodenlose: heute sind eine Million Klammlose nur noch ein paar kümmerliche Cent wert.

Da Klammlose offiziell nie von Wert waren (im Gegensatz beispielsweise zu den Primera, denen vom Seitenbetreiber ein fixer Gegenwert von 1€ = 10.000 Primera zugesprochen wird), entstanden hier die dubiosesten Geschäftsmodelle: es gab bald diverse Losebanken, bei denen man seine Klammlose parkieren konnte und noch horrende Zinsen erhielt. Häufig ging das nicht gut und diverse „Bankiers“ verschwanden mit Milliarden Losen, die User bei ihnen angelegt hatten – in so grossen Mengen hatten die Lose dann natürlich wiederum einen gewissen Wert und so kam es vor, dass sich Betrüger mit 5stelligen Eurobeträgen absetzen konnten. Es entstanden zudem Lose-Spielbanken (in denen wiederum einige Spielsüchtige problemlos vom heimischen PC aus ihre Sucht ausleben konnten; traurige Höhepunkte: Minderjährige, die hierbei mehrere Tausend € Schulden anhäuften): da Lose offiziell weiterhin als „virtuelles Bonuszeugs ohne jeden Wert“ behandelt wurden, bildete sich um sie herum eine riesige Grauzone, da das Glücksspielgesetz sich auf geldwerte Einsätze bezieht, die Klammlose aber nicht darstellen (würden). Ganz einig ist man sich da allerdings nicht… wie gesagt: eine riesige Grauzone.

Viele Paidmailer bieten zusätzlich eine Auszahlung via Klammlosen an und es gibt nach wie vor Losebanken, Lose-Casinos und auch „normale“ Paid4-Seiten bzw. die speziellen Lose-Seiten, die lediglich mit Klammlosen hantieren und demzufolge auch nur in Klammlosen auszahlen.

Vor Kurzem gestand Lukas Klamm nun, dass tatsächlich er hinter dem Lose-Bug steckte: er habe mit dem Verkauf von Losen dereinst einen finanziellen Engpass auf der Seite behoben. Aber nun, ja, nun ist wieder alles Friede, Freude, Eierkuchen. Oder doch nicht? Einige Klamm-Mitglieder der alten Tage nehmen es Klamm nämlich sehr krumm und beziehen sich dabei weniger darauf, dass Lose absichtlich generiert wurden als vielmehr darauf, dass man von Seiten Klamm immer wieder auf den Bug verwies und jegliche „Eigenbeteiligung“ von sich wies.

Ich muss sagen, dass mir persönlich die Klammlose relativ egal sind: für mich ist Klamm.de in erster Linie eine bezahlte Startseite, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich bin zwar auch bei einigen Lose-Seiten angemeldet, besuche diese aber nur sporadisch und meine Klammlose tausche ich entweder in eine Klamm-Premiummitgliedschaft (in deren Rahmen man die Startseite alle 15 statt nur alle 60 Minuten aufrufen kann) oder gleich gegen (wertvolle) Primera ein, womit ich bislang immer ganz gut gefahren bin.

Klamm.de an sich rentiert sich aber lediglich für Diejenigen, die tatsächlich regelmässig die bezahlte Startseite aufrufen können; sonst dauert es ewig, bis man die 5€-Auszahlgrenze erreicht hat. Im Übrigen gibt es seit einiger Zeit nun auch „Actionlinks“: quasi bezahlte Bonusaktionen, wobei diese zwar helfen, die Auszahlungsgrenze schneller erreichen zu können, die Vergütung aber mit den üblichen Bonusportalen verglichen absolut miserabel ist. So gab es für die korrekte Beantwortung einer Frage, die mit der Anmeldung bei Topdeals einherging, just 20 Cent – meldet man sich beispielsweise über das Primusportal (nach wie vor gilt: wer bei der Primusportal Anmeldung den Gutscheincode S21-17406 eingibt, erhält vom System 10.000 Primera gutgeschrieben, nachdem er im Portal seine ersten 5€ erwirtschaftet hat) bei Topdeals an, erhält man schon 15.000 Primera, sprich: 1,50€!

Und die Klammlose sind allen Widrigkeiten zum Trotz für mich nach wie vor ein nettes Gadget, was sicher mitunter daran liegt, dass ich sie nun schon immer frühzeitig eingetauscht und mich an keinen Lose-Investitionen beteiligt habe, so dass ich auch keinen grossen Verlust vermelden kann.

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