Samstag, 24. Dezember 2011

Weihnachtsfressereien

Man merkt, dass man alt erwachsen geworden ist, wenn man später in Bezug auf Heiligabend nicht mehr gefragt wird: „Und, was hast du geschenkt bekommen?“, sondern die wichtigste Frage lautet: „Was habt ihr denn gegessen?“

Heiligabend 2011: Und? Was gibt es zu essen?

Bildquelle: Benjamin Klack / pixelio.de
Herzblatt und ich sind bei meiner Familie in Deutschland. Da gibt es traditionell Toast Hawaii – oder einfach überbackenen Toast. Für die, die Ananas nicht mögen, gibt’s den Toast eben mit Pfirsichen (wenn mich nicht alles täuscht, schimpft sich das dann „Toast California“) und vor einigen Jahren gabs dazu auch noch eine vegetarische Alternative: Champis aus der Dose rauf auf den Toast und rein in den Ofen, was im Übrigen auch nicht schlecht schmeckte.
Ich freue mich immer wieder auf dieses Heiligabend-Essen: überbackener Toast ist ja eigentlich auch etwas total Simples und prinzipiell mag ich sowas auch total gerne, aber „unter dem Jahr“ mache ich mir dann wenn doch eher ein Sandwich. Aber den klassischen überbackenen Toast: irgendwie nicht.

An den Weihnachtsfeiertagen werden wir uns wohl quer durch die Verwandtschaft schlemmen, aber ich befürchte, es wird ständig Kartoffelsalat mit Würstchen geben. Nichts gegen Kartoffelsalat mit Würstchen, aber ich habe das Gefühl, dass, seitdem in den Medien jährlich aufs Neue bekanntgegeben wird, dass Kartoffelsalat mit Würstchen zu den beliebtesten weihnachtlichen Feiertagsessen der Deutschen zählt, die Verwandtschaft immer denkt: „Oh, die Schweizer kommen; machen wir mal etwas typisch Deutsches!“ Ganz so als ob es in der Schweiz keinen Kartoffelsalat gäbe…
Doch, gibt es auch in der Schweiz. Steht bei uns auch des Öfteren mal auf dem Esstisch, geht immerhin schnell und recht unkompliziert. Mag ich auch, will ich aber trotzdem nicht täglich von jedem kredenzt bekommen.

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Andererseits: feiern wir Weihnachten in der Schweiz, ernähren wir uns eigentlich nur von Fondue (nein, Fleisch! Kein Käsefondue!) Das finde ich gut, aber da wechseln dann auch die Fleischsorten (Strauss finde ich „fondue-gemacht“ richtig lecker, während ich den sonst eher unspektakulär finde) und die Beilagen variieren ohnehin. Fondue gibt’s hier aber auch nur im Winter und meist ausschliesslich an Weihnachten (d.h. am 24. und 25., denn der 26.12. ist in der Schweiz kein landesweiter Feiertag!), während es Kartoffelsalat – ob mit oder ohne Würstchen – auch das ganze Jahr über gibt.

So oder so… den nächsten Kartoffelsalat wird es bei uns dann wohl erst im Frühling zum Grillieren wieder geben, ohne Heisswürstchen, aber mit nem ordentlichem Steak. 


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